foto-gustav

Ausstellung: halligalli – Jetzt geht´s rund!

Titelbild: Plakat von Barbara Spiekermann-Horn, SH-Design Dinslaken.

Vom 30. April bis zum 4. Juni 2023 ist im Museum Voswinkelshof in Dinslaken die Ausstellung “halligalli – Jetzt geht´s rund!” zu bestaunen. Rund 25 beteiligte Künstlerinnen und Künstler des KulturKreises Dinslaken stellen im Rahmen der 750-Jahrfeier der Stadt Dinslaken in einer Gemeinschaftsausstellung ihre Werke aus, die thematisch und künstlerisch im Bezug zur traditionellen Martini-Kirmes in Dinslaken stehen.

Im Roten Salon des Museums, Am Elmar-Sierp-Platz 6 in 46535 Dinslaken findet zeitgleich eine Begleitausstellung des Stadtarchives zur Geschichte der Kirmes in Dinslaken statt. Zusammenhänge zwischen Markt und Kirmes werden verdeutlicht. Rotierende Objekte aus dem Bestand des Museums ergänzen die Ausstellung.

Eröffnet wird die Kunst- und Dokumentations-Ausstellung durch Frau Michaela Eislöffel (Bürgermeisterin), Herrn Danny Könnicke (Museumsleiter), Frau Magdalene Schwan-Storost (KulturKreis Dinslaken), Frau Dr. Tagrid Youself (Kulturdezernentin) sowie Herrn Rüdiger Schütz (Kurator) am Sonntag, den 30. April um 11 Uhr. Eine Klangcollage aus Kirmestönen von Ingo Borgats untermalt die Veranstaltung. Der Filmclub Dinslaken zeigt einen historischen Kirmesfilm.

Die Sonne scheint und der Himmel ist an diesem milden Frühlings-Sonntagmorgen strahlend blau. Die Verantwortlichen kennen nach den vielen Regentagen im April die Sehnsucht der Menschen nach Sonne und haben den Beginn der Ausstellungseröffnung auf den Hof zwischen Stadtarchiv und Museum verlegt.

Die Liste der Redner:innen ist lang aber keineswegs langweilig. Der Hof hat sich inzwischen mit einer stattlichen Besucherzahl gefüllt. Unterschiedliche Betrachtungen, Perspektiven gepaart mit eigenen Kirmeserinnerungen der Rednerinnen und Redner treffen auf aufmerksame Gäste, die erwartungsvoll sind, sich gerne auf die heute hergestellten Bezüge zwischen Kunst und Kirmes einlassen und sich offensichtlich gerne abholen und mitnehmen lassen.

Sämtliche Inhalte der gesprochenen Worte, dieser Eröffnung wieder zu geben, würde selbst in einer knappen Zusammenfassung den Rahmen dieses Blogbeitrages sprengen. Deshalb möchte ich hier stellvertretend für alle Redebeiträge zwei Punkte hervorheben. Zum einen: Magdalene Schwan-Storost und Rüdiger Schütz kündigten einen Ausstellungskatalog an, der in den nächsten Tagen erscheint und sich den einzelnen ausgestellten Kunstwerken und ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit diesem Teil der Geschichte der Stadt Dinslaken im Rahmen der 750-Jahr-Feierlichkeiten widmet. Aber auch schon jetzt ist ein erläuternder “Lageplan” zur Ausstellung verfügbar, der jede ausstellende Künstlerin und jeden ausstellenden Künstler mit dem Namen des Kunstwerks aufführt, die im Übrigen während der Eröffnung Rüdiger Schmitz beschrieb und auf die Installationen im Museum neugierig machte. Die Kunstwerke basieren jeweils alle auf einer meist rotierenden Felge, sind aus ganz unterschiedlichen Materialien entstanden und bilden zusammen die hängende Installation.

Und zum anderen möchte ich hier einen Ausschnitt aus der Rede der Kulturdezernentin Frau Dr. Tagrid Youself wiedergeben, der mich persönlich besonders erreicht hat. Auch sie schwelgte zunächst in Kirmeserinnerungen aus ihrer Kindheit. Darüber hinaus sagte sie: “Die Ausstellung des Kulturkreises Dinslaken widmet sich diesen Erinnerungen auf andere, auf künstlerische Art. Jedes Kunstwerk beruht auf emotionale Erinnerungen, auf kreativen Visionen, auf einem jeweils eigenen Verständnis des Themas Kirmes.
Alle hier ausgestellten Kunstwerke haben eins gemeinsam: das Prinzip der Rotation. Das soll natürlich auf die Kirmes verweisen. Ständig dreht sich etwas, das Riesenrad, das Karussell, die Augen der faszinierten Kinder und manchmal auch der leicht betrunkene Besucher.
Mir scheint jedoch, dass hier noch ein tieferer Sinn zu entdecken ist. Auch in unserer modernen, schnelllebigen Welt dreht sich vieles schnell, wir rotieren oft um uns selbst, zeigen uns auf unseren Social Media-Profilen in rasch wechselnden Bildfolgen und finden nur selten Ruhe. Und so lädt die Kunstinstallation uns auch ein, still zu stehen und die Kunstwerke rotieren zu lassen. Zuzuschauen, wie die Welt sich weiterdreht, das Funkeln und Glitzern zu bewundern, die wechselnden Perspektiven still zu verfolgen.
Diese Ausstellung hat einen zweiten Teil, den das Stadtarchiv Dinslaken gestaltet hat. Dieser ergänzt die Kunstinstallation und wirkt zugleich wie ein ruhiges Gegenstück. Er erzählt aus der Geschichte der Kirmes in Dinslaken, von ihren Ursprüngen im Marktwesen, von Verboten und deren Beachtung. Oder vielmehr Nicht-Beachtung. Sie erfahren, dass Losbuden nicht zum Glücksspiel zählen und dass man früher ganz selbstverständlich Krokodilen auf der Kirmes begegnen konnte.
Diese Ausstellung bietet Ihnen allen, groß und klein, nun die wunderbare Gelegenheit, um in eine Welt voller Spaß und Freude einzutauchen. Hier werden Träume wahr, Erinnerungen wach, in einer Welt voller Farben und unterschiedlichster Interpretation von persönlichen Erlebnissen Rund um die Kirmes.

Abschließend unterstreicht Frau Dr. Youself noch: “Eines ist mir an dieser Stelle noch sehr wichtig. Die Ausstellung ist eine Kooperation vom Museum Voswinckelshof, vom Kulturkreis Dinslaken und dem Stadtarchiv Dinslaken. Archiv und Museum bilden unser Stadthistorisches Zentrum. Im Wortsinn, die Einrichtungen liegen im Zentrum unserer Stadt, und vor allem im übertragenen Sinn. Museum und Archiv bilden gemeinsam das historische Gedächtnis unserer Stadt, sie bewahren viele Urkunden und Akten, Exponate und Kunstwerke aus der reichen Geschichte Dinslakens. Und mit der Zusammenarbeit erfüllen sie den Begriff „Stadthistorisches Zentrum” mit Leben und Lebendigkeit.
Beide haben in den vergangenen Monaten neue Leitungen bekommen, die gewillt sind, diesen Weg weiterzugehen und ihre Institutionen nach innen und außen weiter zu vernetzen und zu stärken. Wir können uns also auf weitere Kooperationen und Projekte freuen. Vielen Dank an dieser Stelle an das gesamte Team des Museums und des Stadtarchivs und an deren Leitungen Danny Könnicke und Katharina Schinhan.
Und auch der Kulturkreis wird weiterhin im Museum Voswinckelshof ausstellen und mit seinen Künstlerinnen und Künstlern das Museum beleben. Auch darauf freue ich mich sehr.

Soweit der Redeauszug. (Danke Frau Dr. Youself für die Überlassung Ihres Manuskripts.) Weitere Passagen zur Kulturszene und dem Kulturentwicklungsplan für Dinslaken schließen die Ansprache ab.

Die Ausstellung ist an den darauffolgenden Wochen Dienstag bis Sonntag geöffnet, jeweils von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Sechsundzwanzig Künstlerinnen und Künstlers haben sich mit dem Thema “halligalli – jetzt geht’s rund!” künstlerisch auseinander gesetzt und zeigen in einer hängenden Installation ihre Arbeiten im ersten Stock des Museums.

Der zweite Teil meiner Fotostrecke zeigt Menschen zwischen den Kunstwerken mit Ihren Reaktionen, ihrem Staunen und bemüht sich einzelne Momente, Atmosphären, Interaktionen, Dialoge etc. kurz zu belichten. Dabei arbeite ich in der Art eines Straßenfotografen: Ich arbeite ausschließlich mit verfügbarem Licht und meist mit offene Blende. Der fokussierte Bereich ist schmal und lenkt den Blick mal hier und mal dort hin. Die Szenen sin nicht immer; aber meist ungestellt.

Die Fotoreportage wurde zum Beginn der Veranstaltung angekündigt, um einzelnen, privaten Besucher:innen die Gelegenheit zu geben nicht abgebildet oder veröffentlicht zu werden.

Wir gefällt Ihnen diese Reportage? Schreiben Sie gerne einen Kommentar. Auch konstruktive Kritik ist stets willkommen.

Ich bin Amateur- und Streetfotograf ohne jegliche kommerzielle Interessen. Die hier einzeln oder groß abgebildeten und erkennbaren Personen habe ich in der Regel angesprochen und eine Fotografier- und Veröffentlichungs-Erlaubnis bekommen. Herzlichen Dank dafür!

Wenn Sie zufällig abgebildet sein sollten, stellen wir Ihnen das Foto / die Fotos, auf denen Sie selbst zu sehen sind, für Ihre privaten Zwecke gern kostenlos zur Verfügung und – auf Ihren Wunsch hin – löschen wir solche Bilder natürlich sofort. Benutzen Sie dazu die nachstehende Kommentarmöglichkeit oder kontaktieren sie mich. Vielen Dank!

2 Kommentare

  1. Vielen Dank für den tollen Artikel und die wunderschönen Fotos. Sie geben wirklich wieder, was die Besucherinnen und Besucher bei dieser Ausstellung erleben durften. Klasse!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.