Titelbild: Kraftwerk Voerde am Rhein mit den Mündungen von Emscher und Rotbach
Der Rückbau des Steinkohlekraftwerks Voerde des seit Frühjahr 2017 stillgelegten Komplexes soll in diesen Tagen beginnen. Das ehemalige Kraftwerk ist nur rund 13 km von meiner Haustür in Hünxe entfernt. Ich war diese Woche da, um ein paar ‘historische’ Aufnahmen zu machen.
Bild 52310 | Stillgelegtes Kraftwerk Voerde am Rhein mit den Mündungen von Emscher und Rotbach
FUJIFILM X-T5
f/4
1/800.0
33
125
XF33mmF1.4 R LM WR
1. August 2023
Mit Details zum Verlauf des Rückbaus halten sich sowohl die Eigner-Konzerne als auch das mit dem Rückbau beauftragte Bauunternehmen zurück. Die Denke in den Köpfen der Verantwortlichen ist offensichtlich, wie eh und je unverändert, nach Art der Ruhrbarone. Die für den “Sommer” versprochene Informations- und Bürgerversammlung – insbesondere für die Möllener – lässt auf sich warten. Der Rückbau der weithin sichtbaren Landmarke wird einige Jahre dauern und soll nach Pressemeldungen 2026 abgeschlossen sein.
Update 23.08.2023
Sowohl der in diesen Tagen beginnende Rückbau des Kraftwerks als auch eine Ausschreibung zum Thema Wandel / Change im Rahmen einer Bildausstellung auf der diesjährigen PHOTOPIA und dem integrierten drittenGerman Street Photography Festival Ende September 2023 in Hamburg haben mich zu diesem Beitrag motiviert.
Ich möchte den Rückbau des Steinkohle-Kraftwerks Voerde, der mehrere Jahre dauern soll, aus verschiedenen fotografischen Perspektiven fotografisch, dokumentarisch begleiten. Am Bauzaun ist an mehreren Stellen eine Guerillia Foto-Ausstellung auf bedruckter winddurchlässiger Folie mit dem Abmessungen von 173cm x 340cm (!) geplant. Wir werden sehen ob meine Streetfotografie-Initiative zur Dokumentation und Bürgerinformation während der Rückbauarbeiten am Bauzaun toleriert wird.
Das Kraftwerk liegt direkt am Rhein und das gesicherte Gelände wird durch die Frankfurter Straße, quasi durchschnitten. Ich habe das Gelände am letzten Mittwoch, den 23. August 2023 umwandert. Die ersten (kleineren) Rückbauarbeiten haben auf der westlichen Seite in der Nähe des 130 m hohen Kühlturms begonnen.
Erste Plane kuratiert
Die erste Plane 173 cm x 340 cm enthält neben dem Logo drei Bilder in zwei Größen. Die Bilder wurden aus den bisher vorhandenen beiden Foto-Strecken dieses Beitrags ausgewählt. Weitere Planen sollen demnächst folgen.
Den Entwurf des Druckbildes der ersten Plane seht Ihr hier:
Update 05.09.2023
Von Walsum mit der Rheinfähre nach Orsoy und dann vom kleinen Eversael auf dem Hasenpfad vor und auf dem Deich linksrheinisch entlang zum Orsoyer Rheinbogen. Ein 7 km langer Rundweg bei heißen 30°C mit neuen Perspektiven und Blicken von der gegenüberliegenden Rheinseite auf das stillgelegte Kraftwerk Voerde. Aber auch Blicke auf das noch produzierende Kraftwerk Walsum und Duisburg mit seinen Hochofenskyline am Horizont.
Bild Outdooractive 20230913_095648 | kurz vorm eigentlichen Ziel
Fazit: Ein langer und eindrucksvoller Spaziergang, der mich auf dem Rückweg, als mein Wasser knapp und der Hasenpfad holprig wurde bei der Hitze und dem wenigen Schatten durchaus an meine Leistungsgrenzen brachte. Schon fast am Ziel und kurz vor einer ‘gefühlten’ Dehydrierung durfte ich in der Drießner Mühle mich erfrischen und meine Wasservorräte auffüllen. Herzlichen Dank den hilfsbereiten Bewohnern!
Die vielen Eindrücken und neuen Perspektiven waren für mich lohnend, auch wenn ich vernünftigerweise mein eigentliches Ziel am Orsoyer Rheinbogen bis zum Rheinufer zu kommen an diesem Tage aufgegeben habe. Ich wollte dort sehen mit welchen Brennweite hier ggf. später eine Nachtaufnahme mit Spiegelung des Kraftwerks Voerde im Rhein möglich ist.
RWE stellte am Donnerstag, dem 14. September 2023, in einer öffentlichen Informationsveranstaltung ihre Planungen für den Rückbau des Kraftwerkstandortes Voerde vor. Dazu waren interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen und Presse herzlich in die Schießsportanlage im Wohnungswald (BSV Möllen) eingeladen. Um die einhundert Personen und interessierte Bürgerinnen und Bürger waren gekommen.
Das Steinkohlekraftwerk in Voerde wurde 2017 stillgelegt. Im Juli dieses Jahres sind erste Arbeiten zum Rückbau der Anlage angelaufen. Aktuell laufen Abbrucharbeiten an Fundamenten und Fassaden. Der Kühlturm, die Kesselhäuser und Schornsteine sollen bis 2026 zurück gebaut sein.
Hier einige terminliche Planungseckpunkte, die ich versucht habe in einer groben Tabelle zusammenzufassen soweit die anvisierten Termine mir bekannt geworden sind::
Abrissgewerke
Grobe Planung
Kamine
Kamin für Blöcke A + B ca. ab September 2025 Kamin für Blöcke West I + II ca. ab April 2026
Bekohlungsanklagen und Kühlturm
seit Juli 2023 bis September 2024
Kesselhäuser A + B
Entkernung seit August 2023
Kesselhäuser West I + II
Entkernung seit September 2023
Sprengung Kühlturm
3. Dezember 2023, 11 Uhr
Rückbau sonstiger Anlagen und Infrastrukturen
bis August 2026
Update 10.11.2023
165 Meter hoher Kühlturm soll am 3. Dezember gegen 11 Uhr gesprengt werden
In einer Pressemitteilung vom 10. November 2023 kündigt RWE an, den 165 Meter hohen Kühlturm des stillgelegten Steinkohlekraftwerks in Voerde am Sonntag, den3. Dezember gegen 11 Uhr durch eine gezielte Sprengung kontrolliert zu Boden bringen zu lassen. Die Sprengung wird die Thüringer Spreng GmbH verantworten.
Um den Kühlturm wurde ein Sperrbereich definiert, in dem ein Aufenthalt am Tag der Sprengung von 9 Uhr morgens bis voraussichtlich 13 Uhr nicht möglich ist. Davon betroffen sind die Bewohner von etwa zehn Wohngebäuden südwestlich und nordöstlich der Frankfurter Straße. Die Stadt Voerde hat die Details der Sperrung sowie der erforderlichen Räumung einzelner Wohnhäuser jetzt in einem speziellen Verwaltungsakt (Allgemeinverfügung) im Amtsblatt der Stadt öffentlich bekannt gemacht.
Die Sprengung des Kühlturms ist Teil der im Juli 2023 angelaufenen Rückbauarbeiten am stillgelegten Steinkohlekraftwerk der RWE in Voerde am Rhein.
RWE setzt den Rückbau des früheren Kraftwerksstandort Voerde zusammen mit der Rückbauexpertin PORR Becker Abbruch GmbH um.
Im November waren wir mehrfach vor Ort, haben andere Berichterstatter (WDR) und Fotografen aus der Region getroffen und uns für den kommenden Sonntag den 3. Dezember 2023 verabredet. Es sind u.a. Bilder von den letzten Perspektiven des Kühlturms aus Voerde und Möllen entstanden, die wir hier zeigen. Ihr findet viele der Bilder auch auf meinem Instagram-Account @streetmomemts_de
Letzte Perspektiven und Blicke auf den Kühlturm vor der Sprengung
Auch ein paar YouTube Videos und Shorts sind entstanden, Ihr findet diese auf meinem kleinen Video-Kanal unter Gustav Sommer oder @foto-gustav die ich Euch hier verlinke
Wie wir vor Ort beobachten konnten, sind die Rückbau-Maßnahmen am Kühlturm in den letzten Wochen sehr intensiviert worden. Details folgen in einem Video, dass momentan noch im Schnitt ist und in Kürze veröffentlicht wird. Manches geht aus der Pressemitteilung hervor, insbesondere das Sicherheitskonzept und die Sperrzone, die wir mit dem letzten Update vorstehend veröffentlicht haben. Im übrigen hält sich die Pressestelle des Betreibers mit Informationen sehr zurück. Mein Eindruck zum Rückbau – es ist an dieser Stelle noch wie vor wie früher: “Denken und Handeln nach Art der Ruhrbarone. Informieren nur, wenn’s nicht mehr anders geht und auch nur im letzten Moment.” Na ja kennen wir ja aus über hundert Jahren Industriegeschichte im Ruhrgebiet. Deshalb gibt’s ja auch uns: wir versuchen Informationen für die Bürger zusammenzutragen, etwas mehr Transparenz zu schaffen und öffentlich zu dokumentieren.
Der eigentlichen Sprengung geht ein erster Knall, ein erster Schuß voraus, um Tiere aus der Gefahrenzone zu vertreiben. Die Sprengung selbst führt die erfahrene “Thüringer Spreng GmbH” aus. Für Fragen zu den Rückbauarbeiten hat die RWE eine Service-Mailadresse eingerichtet bürgeranfragen-voerde@rwe.com
Auch heute und natürlich am 1. Advent sind wir wieder vor Ort. Wir planen von der Kühlturmsprengung Berichte, Bilder und Videos.
Update 03.12.2023 Sprengung des Kühlturms
Natürlich waren wir am 03.12.2023 in Voerde an verschiedenen Stellen vor und nach der Sprengung vor Ort. Dazu sind einige Videos auf meinem YouTube-Kanal @foto-gustav entstanden. Hier die aktuelle Playlist zum Thema und hier meine zur Zeit aktuellen und wichtigsten Videos dazu:
Auf der blauen Emscher-Brücke in der Hagelstraße traf ich auch Uwe Bachmeier einen Drohnen-Piloten. Seht hier unser Interview und seine Drohnen-Bilder zur Sprengung des Kühlturms:
Eine Erweiterung der Guerilla-Fotoausstellung ist geplant. Die Bauzau-Plane ist bestellt. Seht hier die Bilder dazu:
Ich bin Amateur- und Streetfotograf ohne jegliche kommerzielle Interessen. Die hier einzeln oder groß abgebildeten und erkennbaren Personen habe ich in der Regel angesprochen und eine Fotografier- und Veröffentlichungs-Erlaubnis bekommen. Herzlichen Dank dafür!
Wenn Sie zufällig abgebildet sein sollten, stellen wir Ihnen das Foto / die Fotos, auf denen Sie selbst zu sehen sind, für Ihre privaten Zwecke gern kostenlos zur Verfügung und – auf Ihren Wunsch hin – löschen wir solche Bilder natürlich sofort. Benutzen Sie dazu die nachstehende Kommentarmöglichkeit oder kontaktieren sie mich. Vielen Dank!
Nach dem Regen ist oft ein guter Zeitpunkt für Landschaftsaufnahmen. Die Luft ist meist klar und die Fernsicht ist oft gut. Auf Bild 52266 im obigen Beitrag kann man/frau am Horizont die Weseler “Niederrheinrücke” (130 m) und den 320 m hohen Weseler Sendemast erkennen.
Hallo Gustav,
schöne Bilder hast du da vom Kraftwerk Voerde gemacht. Ich blicke dem Abriss mit gemischten Gefühlen entgegen, da insbesondere der Kühlturm, der besonders von der Rahmstraße hinter der Stadt empor ragt, immer ein Erkennungsmerkmal Voerdes (Götterswickerhamms) war.
Vor einiger Zeit war ich mit einem Freund vor Ort, dem ich für einen Artikel einige Bilder bereitsgestellt habe, den Link hab ich dir angehängt.
Viele Grüße
Maik
Nur noch wenige Tage bis zur Sprengung des Kraftwerk Voerde Kühlturms
Wir waren auch heute wieder vor Ort und haben ein kurzes Video gedreht.
Bleibt dran und schaut mal rein. https://www.youtube.com/watch?v=cIO7kcWIPzk
Nach dem Regen ist oft ein guter Zeitpunkt für Landschaftsaufnahmen. Die Luft ist meist klar und die Fernsicht ist oft gut. Auf Bild 52266 im obigen Beitrag kann man/frau am Horizont die Weseler “Niederrheinrücke” (130 m) und den 320 m hohen Weseler Sendemast erkennen.
Hallo Gustav,
schöne Bilder hast du da vom Kraftwerk Voerde gemacht. Ich blicke dem Abriss mit gemischten Gefühlen entgegen, da insbesondere der Kühlturm, der besonders von der Rahmstraße hinter der Stadt empor ragt, immer ein Erkennungsmerkmal Voerdes (Götterswickerhamms) war.
Vor einiger Zeit war ich mit einem Freund vor Ort, dem ich für einen Artikel einige Bilder bereitsgestellt habe, den Link hab ich dir angehängt.
Viele Grüße
Maik
Hallo Maik, Danke für Deinen Kommentar, Dein Feedback und Deinen Link!
Beste Grüße Gustav
Trailer von mir auf YouTube erschienen:
https://youtu.be/Y3evTMSdxrs
Nur noch wenige Tage bis zur Sprengung des Kraftwerk Voerde Kühlturms
Wir waren auch heute wieder vor Ort und haben ein kurzes Video gedreht.
Bleibt dran und schaut mal rein.
https://www.youtube.com/watch?v=cIO7kcWIPzk