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Rückbau Kohlekraftwerk Voerde

Titelbild: Kraftwerk Voerde am Rhein mit den Mündungen von Emscher und Rotbach

Der Rückbau des Steinkohlekraftwerks Voerde des seit Frühjahr 2017 stillgelegten Komplexes soll in diesen Tagen beginnen. Das ehemalige Kraftwerk ist nur rund 13 km von meiner Haustür in Hünxe entfernt. Ich war diese Woche da, um ein paar ‚historische‘ Aufnahmen zu machen.

Mit Details zum Verlauf des Rückbaus halten sich sowohl die Eigner-Konzerne als auch das mit dem Rückbau beauftragte Bauunternehmen zurück. Die Denke in den Köpfen der Verantwortlichen ist offensichtlich, wie eh und je unverändert, nach Art der Ruhrbarone. Die für den „Sommer“ versprochene Informations- und Bürgerversammlung – insbesondere für die Möllener – lässt auf sich warten. Der Rückbau der weithin sichtbaren Landmarke wird einige Jahre dauern und soll nach Pressemeldungen 2026 abgeschlossen sein.

Update 23.08.2023

Sowohl der in diesen Tagen beginnende Rückbau des Kraftwerks als auch eine Ausschreibung zum Thema Wandel / Change im Rahmen einer Bildausstellung auf der diesjährigen PHOTOPIA und dem integrierten dritten German Street Photography Festival Ende September 2023 in Hamburg haben mich zu diesem Beitrag motiviert.

Ich möchte den Rückbau des Steinkohle-Kraftwerks Voerde, der mehrere Jahre dauern soll, aus verschiedenen fotografischen Perspektiven fotografisch, dokumentarisch begleiten. Am Bauzaun ist an mehreren Stellen eine Guerillia Foto-Ausstellung auf bedruckter winddurchlässiger Folie mit dem Abmessungen von 173cm x 340cm (!) geplant. Wir werden sehen ob meine Streetfotografie-Initiative zur Dokumentation und Bürgerinformation während der Rückbauarbeiten am Bauzaun toleriert wird.

Das Kraftwerk liegt direkt am Rhein und das gesicherte Gelände wird durch die Frankfurter Straße, quasi durchschnitten. Ich habe das Gelände am letzten Mittwoch, den 23. August 2023 umwandert. Die ersten (kleineren) Rückbauarbeiten haben auf der westlichen Seite in der Nähe des 130 m hohen Kühlturms begonnen.

Erste Plane kuratiert

Die erste Plane 173 cm x 340 cm enthält neben dem Logo drei Bilder in zwei Größen. Die Bilder wurden aus den bisher vorhandenen beiden Foto-Strecken dieses Beitrags ausgewählt. Weitere Planen sollen demnächst folgen.

Den Entwurf des Druckbildes der ersten Plane seht Ihr hier:

Update 05.09.2023

Von Walsum mit der Rheinfähre nach Orsoy und dann vom kleinen Eversael auf dem Hasenpfad vor und auf dem Deich linksrheinisch entlang zum Orsoyer Rheinbogen. Ein 7 km langer Rundweg bei heißen 30°C mit neuen Perspektiven und Blicken von der gegenüberliegenden Rheinseite auf das stillgelegte Kraftwerk Voerde. Aber auch Blicke auf das noch produzierende Kraftwerk Walsum und Duisburg mit seinen Hochofenskyline am Horizont.

Fazit: Ein langer und eindrucksvoller Spaziergang, der mich auf dem Rückweg, als mein Wasser knapp und der Hasenpfad holprig wurde bei der Hitze und dem wenigen Schatten durchaus an meine Leistungsgrenzen brachte. Schon fast am Ziel und kurz vor einer ‚gefühlten‘ Dehydrierung durfte ich in der Drießner Mühle mich erfrischen und meine Wasservorräte auffüllen. Herzlichen Dank den hilfsbereiten Bewohnern!

Die vielen Eindrücken und neuen Perspektiven waren für mich lohnend, auch wenn ich vernünftigerweise mein eigentliches Ziel am Orsoyer Rheinbogen bis zum Rheinufer zu kommen an diesem Tage aufgegeben habe. Ich wollte dort sehen mit welchen Brennweite hier ggf. später eine Nachtaufnahme mit Spiegelung des Kraftwerks Voerde im Rhein möglich ist.

Update 11.09.2023

Die erste Plane hängt:

Update 15.09.2023

RWE stellte am Donnerstag, dem 14. September 2023, in einer öffentlichen Informationsveranstaltung ihre Planungen für den Rückbau des Kraftwerkstandortes Voerde vor. Dazu waren interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen und Presse herzlich in die Schießsportanlage im Wohnungswald (BSV Möllen) eingeladen. Um die einhundert Personen und interessierte Bürgerinnen und Bürger waren gekommen.

Das Steinkohlekraftwerk in Voerde wurde 2017 stillgelegt. Im Juli dieses Jahres sind erste Arbeiten zum Rückbau der Anlage angelaufen. Aktuell laufen Abbrucharbeiten an Fundamenten und Fassaden. Der Kühlturm, die Kesselhäuser und Schornsteine sollen bis 2026 zurück gebaut sein.

Erste Bilder vom Rückbau sind weiter oben im update 23. August 23 zu sehen

Hier einige terminliche Planungseckpunkte, die ich versucht habe in einer groben Tabelle zusammenzufassen soweit die anvisierten Termine mir bekannt geworden sind::

AbrissgewerkeGrobe Planung
KamineKamin für Blöcke A + B ca. ab September 2025
Kamin für Blöcke West I + II ca. ab April 2026
Bekohlungsanklagen und Kühlturmseit Juli 2023 bis September 2024
Kesselhäuser A + BEntkernung seit August 2023
Kesselhäuser West I + IIEntkernung seit September 2023
Rückbau sonstiger Anlagen und Infrastrukturenbis August 2026

Beitrag wird fortgesetzt …

2 Kommentare

  1. Nach dem Regen ist oft ein guter Zeitpunkt für Landschaftsaufnahmen. Die Luft ist meist klar und die Fernsicht ist oft gut. Auf Bild 52266 im obigen Beitrag kann man/frau am Horizont die Weseler „Niederrheinrücke“ (130 m) und den 320 m hohen Weseler Sendemast erkennen.

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