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Minus 2/3

Reportage und Straßenfotografie mit dem unsichtbaren Blitz – Eine Meisterklasse

Gerd Ludwig

Seit einigen Folgen höre ich mit großem Interesse den Podcast von Benedikt BrechtMomente Deiner Geschichte Der tiefgründige Foto-Podcast. In der Folge 113 – Schmökerkiste stellt er das Buch Minus 2/3 von Gerd Ludwig vor.

Das Buch ist bereits 2016 im dpunkt.verlag erschienen. Da die gedruckte Version immerhin rund stolze 40 € kostet, habe ich mich dieses mal für die PDF-Version entschieden. Da war ich mit knapp 15 € dabei.

Im Buch „Minus 2/3“ gibt der 1947 in West-Deutschland geborene und seit 1984 in der USA lebende Gerd Ludwig einen ausführlichen Einblick in die Reportage- und Straßenfotografie mit Blitz.

  • 1. Auflage 2016 dpunkt.verlag
  • ISBN Print: 978-3-86490-365-6
    ISBN PDF: 978-3-96088-033-2
  • 216 Seiten

Auf jeweils einer Doppelseite sehen wir im DIN-A4 Querformat jeweils ein Bild und finden auf der gegenüberliegenden Seite eine kurze textliche Erläuterung, die zusätzliche Piktogramme enthält. Die ca. elf verschiedenen Piktogramme sind eine sehr gelungene Möglichkeit über die Art wir geblitzt wurde zu beschreiben, zum Beispiel:

  • Blitz auf Kamera montiert und direkt nach vorne gerichtet
  • Blitz auf der Kamera und zur Seite gerichtet
  • Blitz entfesselt
  • Blitz auf ETTL (oder TTL) eingestellt und um wieviel Blendenstufen (-2/3) die Leistung reduziert wurde
  • Blitz manuell eingestellt
  • Einsatz von Farbfolien
  • Blitz geneigt
  • Kamera im manuellen Modus
  • Kamera auf Stativ
  • etc. etc.

Die Piktogramme erklären so sehr effizient die jeweiligen Blitztechniken und dienen der groben Orientierung, die der Autor „nicht als eiserne Regeln“ verstanden haben will. Gerd Ludwig sagt auf den ersten Seiten: „Der Inhalt besteht im Wesentlichen aus einer Sammlung meiner bekanntesten Bilder, bei denen der Einsatz von Blitzen unabdingbar war.“ Den meisten der Bilder sieht man den Einsatz von Blitzgeräten kaum an.

Gerd Ludwig arbeitet seit den frühen 1990er Jahren als Vertragsfotograf für National Geographic. Im Mittelpunkt seiner Fotografie stehen Umweltthemen und die Veränderungen in den Republiken der ehemaligen Sowjetunion.

Im hier besprochenen Buch entstanden einige Bilder in West-Europa und den USA, die meisten eher in Ost-Europa: Russland, Kasachstan, Ukraine, Weißrussland und auf der Krim.

Die Themen seiner Bilder sind also nach wie vor politisch hochaktuell. Die beeindruckenden Arbeiten haben oft einen kulturellen und umweltbezogenen Schwerpunkt. Gleich auf den ersten Seiten beschreibt der Fotograf seine technische Herangehensweise seines „unsichtbaren“ Blitzens in der Reportagefotografie.

Die Technik des Blitzens in der Reportage- und Straßenfotografie kommt bei den Dogmatiker:innen der Street-Szene eher selten vor oder ist mir zumindest bisher nur bei Pia Parolin und Martin U Waltz begegnet. In dem Buch „Next Level Street Fotografie“ spendieren sie innerhalb des Kapitels „4.5 Sonderformen“ dem Thema „Warum Streetfotografie mit Blitz?“ immerhin zehn Seiten und ein dutzend Bilder, die Martin U Waltz durchaus hilfreich kommentiert. Er schließt das Thema mit den Worten: „Der Blitz in der Streetfotografie ist eine große Bereicherung. … Allerdings wird es visuell schnell einseitig, wenn Du nur blitzt.“ Die Mischung macht’s.

Mich interessiert das Thema in meiner persönlichen fotografischen Entwicklung jedoch nach wie vor, – auch wenn ich gerade mein Studio aufgelöst und meine bisherigen Studio-und Systemblitze aus meiner „Sony-Zeit“ gerade alle verkauft habe. So bin ich gerade auf der Suche nach einem dezenten Blitz oder kleinen Blitzsystem für meine Fuji-Welt deshalb bin ich dem Podcaster Benedikt Brecht dankbar für seinen „Blitz-Impuls“ – spannend!

Welcher Blitz es bei mir wird und warum, werde ihr vermutlich sicher in Zukunft irgendwann hier zu lesen bekommen.

Wie ist Eure Einstellung/Meinung zum Blitzen in der Reportage- und Streetfotografie? Lasst gerne auch mal einen Kommentar da.

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